Weiche Tatzen – trächtige Katzen und Kitten überall!

Vorgestern hat die (vorerst) letzte trächtige Katze in unserer Obhut ihre Jungen zur Welt gebracht. Da sie zu den 18 halbwilden Katzen zählt, mussten wir zunächst Geduld haben, um überhaupt einen Blick auf die Kleinen werfen zu können. Drei winzige, sehr empfindliche Kätzchen wurden lebend geboren – leider war eines bereits tot. 😔

Aus diesem Anlass haben wir ein Video erstellt, das mit vielen Beispielbildern und einem passenden Lied auf das Schicksal dieser Katzen aufmerksam macht. Wir lieben sie alle, aber es sind einfach zu viele geworden, und unsere Möglichkeiten sind vollständig ausgeschöpft – von den finanziellen Herausforderungen ganz zu schweigen.

– Fotos/Video/Lyrics (erstellt mit Vimeo): Tierschutzverein Hagen | Hier gehts zum Bericht auf Facebook

Wir kümmern uns um alles: trächtige Katzen, mutterlose Kitten und immer neue Notfälle. Unsere Katzenfallen sind ununterbrochen im Einsatz. Nur diejenigen, die diese ehrenamtliche Arbeit selbst leisten, können nachvollziehen, was das für uns bedeutet.

Von der intensiven Betreuung halbwilder Mütter über das Aufziehen von Flaschenkindern bis hin zu Geburten, die wir begleiten – hinzu kommt das unermüdliche Beobachten der Kleinen und ihre medizinische Versorgung, falls notwendig.

Es ist oft ein Job rund um die Uhr!

Tauben – der unermüdliche Eiertausch geht weiter.

– Fotos: Tierschutzverein Hagen

Wieder einmal geht es um den Dachboden, wo wir verzweifelt versuchen, die Situation unter Kontrolle zu bringen. Wir haben erneut 61 Eier eingesammelt und durch Kunsteier ersetzt. Immer wieder finden sich neue Nester und neue Eier. Die Nester, die sich oft unter den Dachschrägen verstecken, entdecken wir häufig erst, wenn die Küken bereits geschlüpft sind. Unsere Ehrenamtlichen kriechen in gebückter Haltung unter den Schrägen umher, um weiteren Nachwuchs zu verhindern. Alle gefundenen Eier sind intakt; zu weit entwickelte Eier müssen wir zurücklegen und die Küken schlüpfen lassen. In den letzten Monaten haben wir mehr als 30 Küken und jungen Tauben in den „Lockschuppen“ umgesiedelt und wöchentlich dort zwischen 50 und 60 Eiern getauscht.

Zusätzlich kommen die ausgetauschten Eier aus dem Lockschuppen dazu. Alleine in den ersten zehn Tagen im Mai waren es 49 Eier. Hier gibt es keinen Nachwuchs, da alle Nester gut einsehbar und kontrollierbar sind.

Selbst im kleinen Taubenturm am Arbeitsamt wurden am Wochenende zehn Eier aus mehreren Gelegen entnommen, die ebenfalls befruchtet und intakt waren.

Seit der Eröffnung des „Lockschuppens“, der Überwachung des Dachbodens und der Kontrollen rund um den Bahnhof wurden bereits hunderte von Eiern eingesammelt und durch Kunststoff Eiere ersetzt!

Vielfach verhindertes Leid und eine (fast) perfekte Geburtenkontrolle an diesen Standorten!

Einige der Tiere, die gestern gefunden wurden, benötigten dringend unsere Hilfe.

– Fotos: Tierschutzverein Hagen

Wir erhalten manchmal stündlich Anrufe mit Meldungen über hilflose Tiere.

Manche, wie Ästlinge, konnten an ihren Fundorten bleiben, da sie von ihren Elterntieren versorgt wurden. Andere konnten wir übernehmen und zu Pflegestellen bringen.

Leider haben es auch gestern wieder einige Tiere nicht geschafft. Einige waren bereits zu lange unversorgt und bei ihrer Ankunft bei uns so geschwächt, dass sie keine Chance mehr hatten. Andere hatten mehr Glück: Sie wurden sofort von einer Kollegin betreut und nahmen bereitwillig Nahrung auf, wie das ganze Nest mit den kleinen Amseln. Danach ging es weiter zu erfahrenen Pflegestellen für die weitere Betreuung.

Bitte achten Sie genau darauf, ob die Tiere wirklich Hilfe brauchen, bevor Sie kleine Vögel mitnehmen!

Wenn es sich um einen Ästling handelt, der herumspringt und ruft, lassen Sie ihn am besten dort sitzen und beobachten Sie das Tier noch etwas. In der Regel besteht hier kein Handlungsbedarf. Handelt es sich jedoch um einen Nestling, der möglicherweise noch unbefiedert oder nur teilweise befiedert ist, suchen Sie schnell Hilfe!
Hier zählt oft jede Minute, in der diese Tiere unversorgt sind.

Danke an alle Melder, Helfer, Fahrer und besonders an unsere Pflegestellen. 🥰❣🍀❣

Dringender Appell an zukünftige Tierhalter:

– Foto: Tierschutzverein Hagen
**** Das Bild von unserem leider verstorbenen Thyson dient nur zur Aufmerksamkeit.

Wenn behauptet wird, dass die Kosten bei den Tierschützern zu hoch sind (oft ein haltloses Argument), bedenken Sie bitte, was eine Katze z.B. mit mehrfach Entwurmung, Impfungen, Kastration und Chip kostet und wie hoch die Schutzgebühr ist.
Eine Schutzgebühr deckt niemals alle Kosten; der Verein legt pro Tier etwa 200-250 Euro drauf.

Wir sind keine Bank, und Geld wächst nicht auf Bäumen.

Daher können wir keine Tierarztrechnungen für Ihre Tiere übernehmen. Jeder ist hier verantwortlich für eine artgerechte Haltung und medizinische Versorgung seines Tieres.

Warum schreiben wir das? Ein Vorfall in der letzten Woche hat uns zutiefst erschüttert. Wir wollen nicht näher darauf eingehen, aber das arme Tier musste eingeschläfert werden.

Solche Fälle sind für uns und viele andere Tierschützer nicht mehr ertragbar.

Muttertag

Zum Muttertag wurden zahlreiche herzerwärmende und lustige Bilder von jungen Tieren geteilt. Oft waren es süße, kleine Kätzchen, die in Pflegestellen das Licht der Welt erblickt haben oder mutterlose Kitten, die mit viel Liebe und Fürsorge versorgt werden.

Doch dabei sollten wir die vielen anderen Tierkinder nicht vergessen, die es leider nicht so gut haben.

Stadttaubenküken zum Beispiel sitzen oft im Schmutz, erhalten nicht genügend Nahrung und werden von ihren Müttern nur mit dem gefüttert, was diese unter widrigen Umständen finden können. Statt artgerechter Nahrung steht ihnen meist nur Abfall zur Verfügung. Diese schlechte Versorgung führt oft dazu, dass die Küken schon in ihren Nestern sterben. Hinzu kommen die gefährlichen Brutplätze, an denen sie aufwachsen.

Die beiden hübschen Küken, von denen hier die Rede ist, wurden aus einem schmalen Spalt unter einer Brücke gerettet. Hätten sie dort ihre ersten Flugversuche unternommen, wäre ihnen höchstwahrscheinlich der Tod durch vorbeifahrende Autos gedroht. Unsere Ehrenamtlichen kontrollieren regelmäßig solche Nistplätze und versuchen, die Eier gegen Attrappen auszutauschen.

Leider sind jedoch manche Nester unerreichbar, weshalb es trotz aller Bemühungen immer wieder Nachwuchs gibt.

Seit Jahren setzen wir uns dafür ein, Lösungen zu finden: beispielsweise durch das Entfernen und das dauerhafte Verschließen solcher Brutstellen, idealerweise verbunden mit dem Angebot alternativer Nistmöglichkeiten in der Nähe. Doch bislang blieb dieser Einsatz ohne Erfolg.

Die daraus resultierende Zusatzarbeit, neben unserem Engagement am Lockschuppen, einem weiteren großen Dachboden und den Eieraustauschaktionen rund um den Bahnhof, ist kaum zu ermessen. Nur diejenigen, die direkt beteiligt sind, können sich vorstellen, wie viel Mühe und Zeit dies erfordert.

Alles in allem bleibt es eine scheinbar endlose Sisyphusarbeit für unsere Ehrenamtlichen, die diese Aufgabe oftmals zusätzlich zu einem Vollzeitjob und vielen weiteren Verpflichtungen bewältigen müssen.

„Yallah Hopp“

Eine kurze, schöne und lustige Auszeit für das Team und unsere Pflegestellen. 😍

Tierschutz ist oft eine Herausforderung und mit vielen traurigen Momenten verbunden. Man wird täglich mit schweren Schicksalen konfrontiert, doch gleichzeitig gibt es auch die großartigen Erfolge, die Mut machen. Es sind vor allem die positiven Erlebnisse, die uns antreiben. Jedes gerettete Leben zählt für uns und unsere wunderbaren Pflegestellen.

Es braucht wohl kaum erwähnt zu werden, wie arbeitsintensiv all das ist und wie wenig Freizeit wir als aktive Tierschützer haben. Umso mehr haben wir uns über den gestrigen Abend gefreut. Mehr als 20 Ehrenamtliche aus unserem Verein sowie unsere engagierten Pflegestellen haben einen fröhlichen und entspannten Abend in der Stadthalle Hagen bei Bülent Ceylans Show „Yallah Hopp“ verbracht.

Es tat gut, einfach mal außerhalb der Tierschutzarbeit abzuschalten und gemeinsam herzhaft zu lachen. Das war wirklich ein toller Abend!

– Fotos: Tierschutzverein Hagen

Hier eine kurze Erklärung von Bülent Ceylan zur Bedeutung von „Yallah hopp“:
YALLAH HOPP – zwei kleine Worte, eine große Message, wie auch BÜLENT CEYLAN erklärt: „Wir haben eine Pandemie überstanden und gehen durch kriegsgebeutelte Zeiten.“ Dennoch sollten wir uns an das Motto YALLAH HOPP erinnern. Denn dieser Ausruf steht gewissermaßen für ein lautes „Auf geht’s!“ oder „Los geht’s!“

Hier ein kleiner Ausschnitt von den Tieren, die uns gestern und vorgestern gemeldet wurden.

Vielen von ihnen konnten wir helfen, doch leider musste der Mauersegler eingeschläfert werden, da sein Flügel gebrochen war, und ein Vogelküken ist ebenfalls verstorben. Für die verbleibenden Küken kämpfen die Pflegestellen weiterhin um ihr Überleben.

– Fotos: Tierschutzverein Hagen

Wir möchten uns herzlich bei allen bedanken, die uns kontaktiert haben, unsere Tipps umgesetzt und spontane Fahrten übernommen haben. Bei den kleinen Schützlingen zählt oft jede Sekunde!

Ein besonderer Dank gilt unseren wunderbaren Pflegestellen, die diese Hilfe erst möglich machen und unermüdlich für die Tiere im Einsatz sind. Eure Arbeit ist von unschätzbarem Wert!

Weshalb wir mit den Tierheim-Hunden nicht spazieren gehen…

– Fotos: Tierschutzverein Hagen

Vor Kurzem wurden wir gefragt:
Warum helft ihr eigentlich nicht im Tierheim?

Warum sieht man niemanden von euch z.B. mit den Hunden des Tierheims spazieren gehen?

Solche Fragen können nur von Menschen kommen, die die Hintergründe unserer Arbeit nicht kennen oder nicht verstehen.

Unser Engagement gilt den Wildtieren in dieser Stadt – von Entenküken über Füchse und Marder bis hin zu Uhus und vielen anderen Arten. Wir sind ständig im Einsatz, besonders jetzt, wo viele Tiere Nachwuchs haben. Dabei legen unsere ehrenamtlichen Helfer jährlich mehr als 20.000 Kilometer zurück. Dieses Aufgabenfeld entlastet das Tierheim erheblich.

Ein weiterer großer Teil unserer Arbeit betrifft verwilderte Katzen. Wir fangen sie ein, lassen sie kastrieren und kümmern uns um Katzenbabys sowie trächtige Katzen. Diese werden mit viel Hingabe großgezogen und später vermittelt – jedes Jahr sind es über 60 Kätzchen. All das geschieht ehrenamtlich in privaten Pflegestellen, obwohl dies eigentlich Aufgabe des Tierheims wäre.

Wir machen das sehr gerne und entlasten damit das Tierheim, platzmäßig, arbeitsmäßig und kostenmäßig.

Auch um die Stadttauben kümmern wir uns intensiv. Kranke und verletzte Tiere werden eingesammelt, gepflegt oder tierärztlich behandelt. Junge Tauben, die aus ihren Nestern gefallen sind oder wegen Bauarbeiten weichen mussten, finden bei uns Zuflucht. Diese Tiere werden per Hand gefüttert und gepäppelt.

Wir tauschen Eier aus – sei es an schwer zugänglichen Stellen wie Dachböden oder Kirchtürmen – um unnötiges Leid zu vermeiden. Selbst unser eigenes Taubenhaus(den Lockscchuppen) betreuen wir mit großem Aufwand: dort leben etwa 200 Tauben.

Nach Feierabend und an den Wochenenden säubern wir das Gebäude, tauschen Eier aus und widmen uns dieser Aufgabe, neben unserem Beruf, den Familien und eigenen Tieren!

An Feiertagen und Wochenenden übernehmen wir die Fütterungen am Taubenturm neben dem ehemaligen Arbeitsamt – die Kosten dafür trägt komplett unser Tierschutzverein. Unter der Woche wird diese Aufgabe vom Tierheim übernommen. Insgesamt entlasten wir somit sowohl das Tierheim als auch die Stadt, die eigentlich für diese Arbeit zuständig wären.

Zusätzlich organisieren wir Veranstaltungen, um unsere Arbeit vorzustellen und Spenden zu sammeln. Diese werden entweder von uns abgeholt oder erreichen unser 300 Quadratmeter großes Lager – ein Lager, das hauptsächlich für das städtische Tierheim genutzt wird. Große Mengen an Futterspenden kommen hier an, aber auch Anlieferungen von 6-8 Tonnen Taubenfutter.

Diese Spenden werden sortiert und dem Tierheim zur Verfügung gestellt. Unser Lager ist eine wichtige Unterstützung für das Tierheim Hagen, das nur einen kleinen Stauraum besitzt.

Die Spenden und das Taubenfutter werden regelmäßig bei uns am Lager von den Tierheimmitarbeitern abgeholt.

Bereits seit vielen Jahren übernehmen wir diese Aufgabe: Spenden abzuholen, zu ordnen und einzulagern. Diese logistische Herausforderung benötigt ebenso wie alles andere viel Zeit.

All diese Tätigkeiten leisten wir in unserer knappen Freizeit – nach der Arbeit, neben unseren Familien und persönlichen Verpflichtungen sowie der Pflege unserer eigenen Tiere –, um das Tierheim in Hagen zu entlasten.

Seid euch sicher: Wir würden liebend gern mit den Tierheimhunden spazieren gehen. Es wäre eine angenehme Abwechslung zu unserer oft körperlich anstrengenden Arbeit: im Dreck wühlen, über Dachböden kriechen, tierärztliche Besuche organisieren oder große Lager bewirtschaften. Leider lässt unser voller Einsatz für die Wildtiere und diese zusätzlichen Aufgaben für das Tierheim keine Zeit für solche schönen Aktivitäten.

Einen wichtigen Teil haben wir noch vergessen!

Wir betreuen etwa 20 Pflegetiere, vorwiegend ältere und kranke Tiere, die wir größtenteils aus dem Tierheim übernommen haben. Diese Tiere verbringen ihren Lebensabend in liebevollen Pflegestellen, während unser Verein sämtliche anfallenden Kosten für ihren Unterhalt übernimmt. Auf diese Weise unterstützen wir das Tierheim umfassend und entlasten es in vielerlei Hinsicht.

Darum empfinden wir solche Fragen als unangebracht. Sie zeugen entweder von Unwissenheit oder fehlender Wertschätzung unserer Arbeit.

Es ist besonders bedauerlich, dass unser Engagement weder anerkannt noch erwähnt wird und offenbar der Eindruck entsteht, wir würden nichts für das Tierheim tun, welches seit vielen Jahren unser Partner ist.

Jetzt darf gerne jeder Leser sich Gedanken machen, ob wir dem Tierheim helfen oder nicht und was wäre, wenn diese wichtigen Aufgaben nicht (mehr) von uns übernommen würden. Dann hätten wir natürlich auch Zeit im Tierheim anwesend zu sein und mit Hunden spazieren zu gehen😉

Wir wünschen allen Lesern einen schönen Tag. 🙂😘

**nur einige Beispielbilder unserer täglichen Arbeit.