„Das wird kein Tierheim, mit dem wir protzen können in Deutschland, aber doch ein guter und funktionaler Bau“, fasste Bürgermeisterin Brigitte Kramps, die sich jahrelang für das Vorhaben stark gemacht hatte, die Gedanken der Tierschützer zusammen. Auch Reiner Rosga, Projektmanager der Gebäudewirtschaft Hagen (GWH), zeigte sich zufrieden: „Alle dunklen Wolken sind verflogen.“ Glücklich stimmte ihn, dass das Erdreich auf dem Gelände an der Hasselstraße durch keinerlei Giftstoffe oder belastende Materialien verseucht war. Denn das hätte den Baubeginn möglicherweise noch einmal verzögert und die Realisierung des Tierheims, in dem 32 Hunde und 60 Katzen Platz finden können, gefährdet. Bis November müssen bekanntlich 1,5 Millionen Euro verbaut sein, sonst droht der Entzug der Subventionen aus dem Konjunkturpaket II. „Jetzt liegen wir im Zeitplan“, freute sich Brigitte Kramps. 525 000 Euro (ein weiterer Großspender stockte den Betrag unlängst um 25 000 Euro auf) wird der Tierschutzverein zum Bau des insgesamt 2,5 Millionen Euro teuren Heims beisteuern. Das Geld der Tierschützer soll vornehmlich der Erweiterung der Hunde- und Katzenboxen, dem Einbau von Lichtkuppeln und einer Lüftungsanlage sowie einer Fußbodenheizung dienen. Hierbei handele es sich keineswegs um unnütze Aufwendungen, versicherte Birgit Ganskow:
„Wir bauen kein Tierheim de luxe. Eine solche Heizung ist heutzutage Standard in jedem neuen Tierheim und unerlässlich für Hygiene und Wärmeausgleich.“ Die Tierfreunde in Hagen könnten deshalb guten Gewissens wieder für das Heim spenden: „Wir sind auf weitere Spenden angewiesen, wenn wir die eine oder andere notwendige Einrichtung
realisieren wollen.“ In einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 5.Juli kandidiert Birgit Ganskow übrigens für den Vorsitz des Tierschutzvereins und damit für die Nachfolge von Ursula Kalhöfer-Sander, die ihr Amt aus gesundheitlichen Gründen abgegeben hat. Auf der Versammlung sollen die Mitglieder zudem Gelegenheit erhalten, über den Einsatz der Spendengelder zu diskutieren und mitzubestimmen. Bürgermeisterin Kramps warnte vor
Streit und Uneinigkeit, auch mit der Gebäudewirtschaft müssten die Tierschützer beim Bau des Heims eng und vertrauensvoll zusammenarbeiten: „Wir brauchen positive Schlagzeilen, damit wir wieder Spenden bekommen.“
Der Baubeginn sei auf jeden Fall eine solche vielversprechende Meldung, da waren sich die Vertreter von Stadt, Baufirmen und Tierschutzverein gestern an der Hasselstraße einig: „Endlich passiert etwas“, so Dr. Ralf-Rainer Braun, Leiter des Umweltamtes. „Höchste Zeit, dass die Tiere wegkommen von dem alten Standort am Kratzkopf.“
Im Frühling 2012 sollen Vierbeiner und Vögel umziehen in ihr neues Domizil.